KfW
Keine speziellen Hilfsprogramme für Chemie- und Kunststoffindustrie
Für die unter den horrenden Energie- und Rohstoffpreisen leidende deutsche Chemie- und Kunststoffindustrie sind derzeit keine speziellen staatlichen Hilfsprogramme geplant. Dies erklärte Stefan Wintels, der neue Vorstandsvorsitzende der staatlichen Förderbank KfW (Frankfurt am Main; www.kfw.de), auf einer Veranstaltung des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). Seiner Ansicht nach wird sich der Ukraine-Krieg zwar nachhaltiger und negativer auf die deutsche Wirtschaft auswirken als die Corona-Pandemie. Doch noch schlage sich dieser Trend nicht in zunehmenden Hilfsersuchen von Seiten der Unternehmen nieder, betonte Wintels.
Ob sich die Prognose des Förderbank-CEOs bewahrheiten wird, bleibt abzuwarten. Denn aktuell spitzt sich die Lage tagtäglich zu: So musste bereits der Gasversorger Uniper seinen KfW-Kredit in Höhe von 2 Mrd EUR voll in Anspruch nehmen, um einen Nachschlag von 5 Mrd EUR bitten und sich unter den Rettungsschirm des Staates flüchten. Angesichts der fundamentalen Abhängigkeit der Chemie- und Kunststoffindustrie von immer teurer werdendem Erdgas als Energieträger und Rohstoff könnte diesen beiden Branchen ein ähnliches Schicksal blühen.