Ein zentrales Ergebnis der diesjährigen Jahres-Pressekonferenz von Umweltbundesamt (UBA) und der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR, Osnabrück) in Berlin: Bei der Rückführung von Kunststoffverpackungen in die Stoffkreisläufe gibt es zwar Fortschritte, doch muss sich das Verpackungsdesign sowohl in Deutschland als auch in Europa stärker an einer Rezyklierbarkeit orientieren, damit höhere Recyclingquoten realisierbar sind.
Abfallvermeidung bleibe die erste Stufe der Abfallhierarchie, erklärte Gunda Rachut, Vorstand der Zentralen Stelle. Ein positives Beispiel für nachhaltige Materialien gebe es im Non-Food-Bereich -- Farbeimer und Pflanztöpfe mit 90 Prozent RE PP-Anteil, die wiederum voll recyclingfähig seien. Im Food-Bereich punktet Monomaterial hinsichtlich guter Verwertbarkeit. Mit Kunststoff beschichtete Papierverpackungen dagegen sind laut Rachut nur begrenzt recyclingfähig: „Wenn ein schwer recycelbarer Materialverbund nur mit brauner Farbe ‚Öko‘ suggeriert, ist das mit Blick auf die Kreislaufwirtschaft eine Sackgasse“, sagte die ZSVR-Chefin. Zunehmend in die Pflicht genommen wird der Onlinehandel: Gemäß der Novelle des Verpackungsgesetzes müssen ausländische Hersteller und Online-Marktplätze ab Juli 2022 beim Verpackungsregister „Lucid“ eine Voll-Registrierung vornehmen.